The Magnificent kritisch gespielt | www.fjelfras.de (2025)

The Magnificentvon Kristian Amundsen Østby und Eilif Svensson –erschienen bei Pegasus Spiele

Wem ging es anders? Ich hat­te beim ers­ten Hör­kon­takt mit THE MAGNIFICENT über­haupt kein Bild vor Augen, was für ein Spiel mich dabei erwar­ten wür­de. Als ich dann die ori­gi­na­le Cover-Illus­tra­ti­on gese­hen habe, war ich immer noch nicht schlau­er, da ich dort ledig­lich fünf Licht­punk­te und einen sche­men­haf­ten Men­schen erken­nen konn­te. Erst beim genaue­ren Hin­se­hen habe ich dar­aus einen Jon­gleur ent­schlüs­selt. Aus die­sem Grund ist die Wahl der neu­en Cover-Illus­tra­ti­on nach­zu­voll­zie­hen, denn damit lässt sich bestimmt eher Inter­es­se erzeu­gen – auch wenn man immer noch nicht weiß, wer oder was nun THE MAGNIFICENT ist.

The­ma... Der Zir­kus ist in der Stadt! Nun wer­den eif­rig Pla­ka­te in der Stadt geklebt, auf denen die Künst­ler ange­prie­sen wer­den. Ziel ist es dabei, dass vie­le Zuschau­er in die Zel­te strö­men und wir eif­rig Tickets ver­kau­fen kön­nen. Ich kann mich noch ganz dun­kel an die Fern­seh­se­rie Ron­cal­li erin­nern, die mir als Kind ein­drück­lich gezeigt hat, dass das Zir­kus­le­ben kein Zucker­schle­cken ist. Da steckt eini­ges an Arbeit dahin­ter, was man hin­ter der glanz­vol­len Gestal­tung gar nicht erwar­tet. Und mit die­sem Wis­sen passt das The­ma dann doch erstaun­lich gut zu THE MAGNIFICENT.

Illus­tra­tio­nen... stam­men von Mar­tin Mot­tet – ein Name, den man sich mer­ken muss. So lan­ge ist er näm­lich noch nicht mit der Gestal­tung von Brett­spie­len beschäf­tigt. Aber ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch eini­ge Arbei­ten von ihm bewun­dern wer­den. Die Dar­stel­lun­gen der ein­zel­nen Zir­kus-Künst­ler sind jeden­falls beein­dru­ckend, die vie­len wei­te­ren klei­nen Details kom­men aller­dings auf­grund der gerin­gen Grö­ße der Kom­po­nen­ten kaum zu Gel­tung. Die Sym­bol­spra­che ich zwar ein­deu­tig, aber auf­grund der schie­ren Fül­le trotz­dem schwer zu ver­in­ner­li­chen. Ins­ge­samt ist die Gestal­tung recht düs­ter, was ich aber als ange­nehm anders emp­fin­de. Somit wird dem Spiel die Mög­lich­keit gege­ben, einen eige­nen Reiz zu entfalten.

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Aus­stat­tung... kommt mit einem beson­de­ren Ser­vice daher: eine klei­ne Auf­be­wah­rungs­box lächelt uns matt an, in die man gut Mün­zen, Edel­stei­ne und Lager­plätt­chen in bekannt vor­kom­men­den geo­me­tri­schen For­men lagern kann. Damit hat man schon mal ein wenig Ord­nung in der Schach­tel geschaf­fen, die aber trotz­dem noch mit Bedacht ein­zu­räu­men ist. Denn es müs­sen noch vie­le bun­te Wür­fel, Direk­to­ren- und Pla­kat­kar­ten, klei­ne run­de Zelt­mar­ker, ova­le Trai­nings­plätt­chen, Spie­ler­ta­bleaus und Holz­tei­le für die Mit­spie­len­den gela­gert wer­den. Natür­lich dür­fen auch klei­ne Zir­kus­wa­gen nicht feh­len, die aller­dings nicht für den per­sön­li­chen Gebrauch sind, son­dern auf den Spiel­plan gelegt werden.

Beim Mate­ri­al fällt übri­gens gleich das Farb­kon­zept auf. Sowohl die Wür­fel, die Edel­stei­ne, die Zir­kus­wa­gen und die Lager­plätt­chen kom­men in den drei Far­ben grün, oran­ge und lila daher – und ste­hen natür­lich in direk­tem Bezug zuein­an­der. Auch die Pla­ka­te sind auf der Vor­der­sei­ten die­sen Far­ben zuzu­ord­nen, wobei dabei sogar ent­spre­chen­de Sym­bo­le noch hel­fen. Ver­lo­ren bei die­sem Kon­zept haben nur die Per­so­nen, die an einer Farb­fehl­sich­tig­keit lei­den und dann kaum Unter­schie­de erken­nen können.

Ablauf... über drei Run­den hin­weg nimmt man sich nach und nach aus der offe­nen Aus­la­ge einen Wür­fel und führt dann eine Akti­on durch (teil­wei­se ver­bes­sert durch eine Hilfs­ak­ti­on). Das macht man vier­mal pro Run­de, so dass man ins­ge­samt ledig­lich 12 Aktio­nen hat. Die eigent­li­chen Aktio­nen sind schnell vor­ge­stellt: mal baut man den eige­nen Fest­platz mit­hil­fe der Lager­plätt­chen aus, mal reist man mit dem Zir­kus­wa­gen auf drei Ron­del­len und auch das Auf­tre­ten vor dem Publi­kum soll­te man natür­lich nicht vergessen.

So weit, so über­sicht­lich. Aller­dings sind die ein­zel­nen Aktio­nen mit einem Rat­ten­schwanz an Optio­nen, Boni und Bedin­gun­gen ver­se­hen, die einen unüber­sicht­li­chen Regel­wust erzeu­gen. Das kann ich gut am Bei­spiel der Direk­to­ren­kar­ten erklä­ren. Von die­sen hat man vier in der eige­nen Aus­la­ge und dort setzt man jeweils den genom­me­nen Wür­fel drauf. Das hat einer­seits zu Fol­ge, dass man nun über Akti­ons­punk­te (die Anlei­tung sagt Ener­gie dazu) ver­fügt, die der Augen­zahl des Wür­fels ent­spricht – aller­dings bezieht man dabei auch schon aus­lie­gen­de Wür­fel der gewähl­ten Far­be ein. Liegt bei mir schon eine grü­ne 5 und neh­me ich mir eine wei­te­re grü­ne 3, dann ver­fü­ge ich über 8 Akti­ons­punk­te. Die­se Akti­ons­punk­te kann man nun aber noch durch die Abga­be gleich­far­bi­ger Edel­stei­ne erhö­hen. Zusätz­lich erzeugt die Direk­to­ren­kar­te aber noch einen klei­nen Bonus aus einem Port­fo­lio von 12 unter­schied­li­chen Modi­fi­ka­tio­nen. Selbst­re­dend gibt es für die farb­lo­sen Wür­fel noch eine klei­ne Son­der­re­gel, da sie mal zum Wür­fel­wert dazu gezählt wer­den (wenn sie aktiv sind) und mal nicht (wenn sie schon pas­siv liegen).

Die­ses an für sich sehr reiz­vol­le Prin­zip der Wür­fel­aus­wahl spitzt sich am Ende einer Run­de zu. Denn dann muss man die höchs­te Sum­me an gleich­far­bi­gen Augen­zah­len mit Mün­zen bezah­len, wobei wei­ße Wür­fel­au­gen noch hin­zu­ge­rech­net wer­den. Hat man sich in einer Run­de also auf eine Far­be kon­zen­triert, dann kann das teu­er werden.

Wofür macht man das Gan­ze? Zur Abwech­se­lung geht es auch bei THE MAGNIFICENT um Sieg­punk­te, die hier aller­dings als ver­kauf­te Tickets titu­liert wer­den. Die meis­ten bekommt man über erfolg­rei­che Auf­füh­run­gen, wofür man bestimm­te Lager­plätt­chen in der eige­nen Aus­la­ge vor­wei­sen muss. Wei­te­re Sieg­punk­te erhält man durch Zwi­schen­wer­tun­gen am Run­den­en­de, wofür man sich von einer Direk­to­ren­kar­te tren­nen muss. Die­se sind näm­lich zusätz­lich auch mit indi­vi­du­el­le Wer­tun­gen aus­ge­stat­tet. Damit man auch wei­ter­hin vier Direk­to­ren­kar­ten zur Ver­fü­gung hat, nimmt man vor der Zwi­schen­wer­tung aus einem gemein­sa­men Pool eine fünf­te auf. Die kommt übri­gens zusam­men mit einem indi­vi­du­el­len Akti­ons­plätt­chen, das ver­stär­ken­de Hilfs­ak­tio­nen ermög­licht. Am Spie­len­de darf man noch alle Direk­to­ren­kar­ten wer­ten, wobei die­se dann nur noch die Hälf­te der Punk­te erge­ben. Zusätz­lich bekommt man für einen gut gefüll­ten Fest­platz eben­falls Punkte.

Das gefällt mir nicht so gut: Wie man an mei­ner Beschrei­bung des Ablaufs erken­nen kann, ist THE MAGNIFICENT durch­setzt von klein­tei­li­gen Mecha­nis­men. Der eigent­li­che kla­re Ablauf mit drei mög­li­chen Aktio­nen wird durch die Viel­zahl von Boni und zusätz­li­chen Anfor­de­run­gen immer wie­der unter­bro­chen. Das mag ein Fest für die Tüft­ler und Opti­mie­rer sein, ich selbst emp­fand das in der Gesamt­men­ge als stö­rend und unaus­ge­go­ren. Mit fehlt eine gewis­se Ele­ganz! Das ist mir zu sehr ein zusam­men­ge­bau­ter Wust, bei dem man sich fragt, war­um denn nun auch noch die­ses oder jenes Ele­ment ein­ge­fügt wur­de. Für mich ist THE MAGNIFICENT somit auch kein Ken­ner­spiel, wie es der Ver­lag angibt, son­dern auf­grund der Klein­tei­lig­keit ein Exper­ten­spiel. Aller­dings eines, dass sich nicht wirk­lich fest­le­gen kann, was es sein will. Ich habe dau­ernd das Gefühl, dass dem Spiel noch etwas mehr Ent­wick­lungs­zeit gut getan hät­te. Die unüber­sicht­li­che Viel­zahl der gan­zen Modi­fi­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten auf den Kar­ten und Trai­nings­plätt­chen ist ein gutes Bei­spiel dafür. Hät­te man sich da nicht auf weni­ger ein­las­sen kön­nen? So sorgt die­se unüber­schau­ba­re Men­ge dafür, dass man dau­ernd zur Anlei­tung grei­fen muss. Für die­se Eigen­schaf­ten wären bestimmt sepa­ra­te Über­sich­ten von gro­ßem Vor­teil, die allen Mit­spie­len­den an die Hand gege­ben wer­den soll­ten. Ins­ge­samt emp­fin­de ich THE MAGNIFICENT somit als überladen.

Hin­zu kommt noch das abstru­se The­ma. Wenn die­ses jeden­falls ansatz­wei­se die Mecha­nis­men erklä­ren wür­de. So aber ver­kom­pli­ziert es alles. Aus Sieg­punk­ten wer­den Ticket­ver­käu­fe, statt Auf­trä­ge nimmt man sich Pla­ka­te. War­um rei­se ich einer­seits mit dem Zir­kus­wa­gen umher, baue aber bestän­dig an einem fes­ten Fest­platz? Was hat die­ser mit der Auf­füh­rung zu tun, wenn ich doch dann wie­der­um Zel­te benö­ti­ge (die ich noch gar nicht erklärt habe, weil auch die­se nur ein zusätz­li­ches Zahn­rad dar­stel­len)? Das The­ma kommt somit nicht nur nicht bei den Spie­len­den an, son­dern es sorgt für eine zusätz­li­che Kom­pli­ziert­heit. Da gefällt mir das the­ma­tisch ähn­lich gela­ger­te TRICKERION mit der eben­falls vor­han­de­nen Klein­tei­lig­keit deut­lich bes­ser, da dort das beson­de­re The­ma über­zeu­gend in das Spiel­ge­sche­hen ein­ge­baut ist. So etwas schafft THE MAGNIFICENT nicht!

Zusätz­lich gibt mir das Spiel dann noch nicht ein­mal die Frei­hei­ten, die man auf­grund der Kom­pli­ziert­heit und Ver­zah­nung erwar­ten könn­te. Auf­grund der begrenz­ten 12 Aktio­nen muss ich äußerst effi­zi­ent spie­len. Eine Bau­ak­ti­on, bei der nur ein Lager­plätt­chen gebaut wird, soll­te man ver­mei­den. Also benö­tigt man ver­stär­ken­de Edel­stein, wofür man zuerst Rei­sen muss. Die Abläu­fe, wel­che Aktio­nen man wann spie­len muss, sind rela­tiv vor­ge­ge­ben. Man hat dabei nicht die Frei­heit, einen Aspekt kom­plett aus­zu­las­sen. Man muss bau­en, um Auf­füh­run­gen aus­üben zu kön­nen. Man muss Auf­füh­run­gen durch­füh­ren, weil nur über die fina­le Bau­wer­tung bekommt man nicht genü­gend Punk­te. Und für eine effi­zi­en­te Auf­füh­run­gen benö­tigt man auch Zel­te, wofür man vor­her wie­der gereist sein muss (zumal man auch die Edel­stei­ne benö­tigt). Von ande­ren Spie­len die­ser Kom­ple­xi­tät ken­ne ich es, dass man ver­schie­de­ne Wege erkun­den kann. Bei THE MAGNIFICENT bewegt man sich aber immer im glei­chen Korridor.

Am Ende ist man dann abhän­gig davon, wie gut die aus­lie­gen­den Pla­ka­te bzw. Direk­to­ren zur eige­nen Aus­la­ge pas­sen. Kom­men die rich­ti­gen Kar­ten zur rich­ti­gen Zeit, kann man absah­nen. Lie­gen die fal­schen Kar­ten aus, dann fühlt man sich etwas ohn­mäch­tig. Und da habe ich noch nicht ein­mal den Ein­fluss der Wür­fel mit ein­be­zo­gen. Denn ein Plan kann noch so gut sein; wenn die Wür­fel ungüns­tig fal­len, wird es frus­tig. Das ist mir in der Gesamt­heit ein zu gro­ßer Glücks­an­teil für ein Spiel, dass der­ma­ßen auf Effi­zi­enz aus­ge­legtist.

Das Farb­kon­zept ist in gewis­ser Wei­se gut durch­dacht und erschafft auch einen eige­nen Look. Aber für Farb­fehl­sich­ti­ge kann das enor­me Pro­ble­me ver­ur­sa­chen. Mit mei­ner ger­ne zu Hil­fe genom­me­nen Apphabe ich das wie­der über­prüft. Und sie­he da: es gibt doch eini­gen Ver­bes­se­rungs­be­darf. So schön die Edel­stei­ne auch sind, so hät­te man deren Funk­ti­on doch bes­ser über Plätt­chen mit Sym­bo­len erklä­ren sol­len. Zumal sie auch the­ma­tisch frag­wür­dig sind, sol­len sie doch Spe­zi­al­ef­fek­te dar­stel­len. Das Aus­su­chen der Wür­fel stellt sich ähn­lich pro­ble­ma­tisch dar. Aber selbst für Per­so­nen, die kei­ne Pro­ble­me mit Farb­schwä­chen haben, sind die farb­lo­sen Wür­fel ein Ärger­nis. Denn wei­ße Punk­te las­sen sich schlecht auf farb­lo­sen Flä­che erken­nen. Ins­ge­samt hat man das Gefühl, dass viel Wert auf eine ein­zig­ar­ti­ge Gestal­tung gelegt wur­de. Nur hat man dabei lei­der nicht an die noch wich­ti­ge­re Funk­tio­na­li­tät gedacht.

Auf­grund der sich ändern­den Rah­men­be­din­gun­gen, kann man auch nur bedingt vor­pla­nen. Man ist nun ein­mal davon abhän­gig, was die Mit­spie­len­den so machen. Wel­che Wür­fel neh­men sie? Bewe­gen sie eine Kut­sche? Schnap­pen sie mir ein Auf­füh­rungs­feld weg? Aus die­sem Grund kann THE MAGNIFICENT mit vie­len Mit­spie­len­den sei­ne Län­gen haben. Auf­grund der not­wen­di­gen Effi­zi­enz ist auch die Gefahr der Ana­ly­se-Para­ly­se sehr groß. Somit wäre THE MAGNIFICENT ein gutes 2‑Personenspiel, wenn es dann noch einen Mecha­nis­mus gäbe, der den Kar­ten­durch­satz bei den Pla­ka­ten erhöht. Denn dort pas­siert im 2‑Per­so­nen-Spiel zuwenig.

Ein paar Wor­te noch zu der Anlei­tung: als Besit­zer der Erst­auf­la­ge hat­te man Pech! Denn dort war die Anlei­tung mit Feh­lern über­häuft, wie man es heut­zu­ta­ge sel­ten erlebt. Ich kann mir dabei nur vor­stel­len, dass eine fal­sche Datei in den Druck ging. Bei­spiels­wei­se wird – löb­lich – auf­ge­zeigt, wie man am bes­ten den Sor­tier­ein­satz bestückt. Nur lei­der zeigt die Anlei­tung eine völ­lig fal­sche Abbil­dung, nach der das über­haupt nicht funk­tio­niert. Da fühlt man sich im ers­ten Moment ganz schön blöd, weil man den Feh­ler bei sich sucht. Aber Feh­ler pas­sie­ren und glück­li­cher­wei­se hat der Ver­lag schnell reagiert. Die kor­ri­gier­te Regel gibt es online und ich gehe auch fest davon aus, dass die wei­te­ren Auf­la­gen die­ses Pro­blem nicht mehrhaben.

Das gefällt mir gut: Ganz all­ge­mein mag ich den Dice-Pla­ce­ment-Mecha­nis­mus sehr. Denn die­ser schafft immer eine beson­de­re Atmo­sphä­re, da nicht wirk­lich alles plan­bar ist. So gefällt mir auch der Kern-Mecha­nis­mus von THE MAGNIFICENT sehr gut. Da ist immer die­ses Abwä­gen, ob man es sich leis­ten kann, sich auf eine Far­be kon­zen­trie­ren zu kön­nen. Und wenn man das nicht macht, dann ver­sucht man natür­lich alle Far­ben etwa in der glei­chen Band­brei­te zu besit­zen. Auf­grund des recht üppi­gen Wür­fel­pools hat man dabei nicht das Gefühl, dass man als Letz­ter der Rang­fol­ge kei­ne Aus­wahl mehr hat. Man­che mögen die­sen feh­len­den Druck viel­leicht bemän­geln, ich emp­fin­de das aber als wohl­tu­end. Denn ein sol­cher Druck besteht schon bei der Auf­füh­rungs­leis­te im klas­si­schen Worker-Pla­ce­ment-Stil. Den benö­ti­ge ich somit also nicht noch an ande­rer Stelle.

Als sehr schö­nes Ele­ment emp­fin­de ich auch die Zwei­tei­lung der Direk­to­ren­kar­ten. Dabei kor­re­spon­diert die Art der Wer­tung mit der Stär­ke des Bonus. Mache Kar­ten kann man somit leicht und schnell zu Punk­ten machen – ver­liert dann aber einen star­ken Bonus, den man eigent­lich behal­ten will. Also doch lie­ber eine Direk­to­ren­kar­te wer­ten, für die man erst am Ende dick Punk­te bekommt und nur einen schwa­chen Bonus besitzt?

Am bes­ten gefällt mir THE MAGNIFICENT tat­säch­lich als Solo-Spiel. Auch wenn es nur dar­um geht, mög­lichst vie­le Sieg­punk­te zu erzie­len, ist das Spiel auf­grund der vie­len Stell­schrau­ben durch­aus for­dernd. Sitzt man allei­ne am Tisch kann man auch rich­tig schön grü­beln und kno­beln, wie man denn nun opti­ma­ler­wei­se die Wür­fel ein­setzt. Das etwas destruk­ti­ve Ele­ment der Mit­spie­len­den fällt weg und außer­dem hat man nicht die Angst, durch über­mä­ßi­ges Grü­beln die ande­ren zu lang­wei­len. So kommt man bei 20 bis 30 Minu­ten Spiel­zeit eini­ges gebo­ten. Und lief es etwas unglück­lich, weil zu wenig Kar­ten­durch­satz war, dann fängt man eben schnell eine neue Run­dean.

Fazit: Lei­der ver­liert sich THE MAGNIFICENT in sei­nem klein­tei­li­gen Mecha­nis­men-Wust. Statt sich auf den inter­es­san­ten Kern-Mecha­nis­mus zu ver­las­sen, wur­den zu vie­le unnö­ti­ge Stell­schrau­ben hin­zu­ge­fügt, die mir das Spiel ver­lei­det haben. Das auf­ge­setz­te The­ma hilft dabei lei­der nicht, die­se Stell­schrau­ben anschau­lich zu erklä­ren, so dass ich in Zukunft Abstand von die­sem Zir­kus­ge­sche­hen hal­ten wer­de. Aber schön ist es zumindest.

TitelThe Magni­fi­cent
AutorKris­ti­an Amund­sen Øst­by und Eilif Svensson
Illus­tra­tio­nenMar­tin Mottet
Dau­er30 Minu­ten pro Person
Per­so­nen­an­zahl1 bis 4 Personen
Ziel­grup­pebaro­ckeExpertenspielrunden
Ver­lagPega­sus Spiele
Jahr2020
Hin­weisfür die Bespre­chung wur­de vom Ver­lag ein Rezen­si­ons­exem­plar zur Ver­fü­gung gestellt

Dice-Placement Eilif Svensson Expertenspiel Kristian Amundsen Østby kritisch gespielt Martin Mottet Pegasus Polyomino Puzzle

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Author: Gregorio Kreiger

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